Mehr über Angela Davis ...

Aus dem Interview mit Brenda Tindal, Ljubljana 2008:

"Meine Forschung befasst sich mit afro-amerikanischen Frauen die in Sozialbewegungen des 20. Jahrhunderts involviert waren, von den Dreissiger bis in die Achtziger Jahre. Angela Davis ist eine dieser Frauen, und ich blicke auf sie als Teil der Neuen Linken und nicht so sehr als Black Power Vertreterin. So hoffe ich zu diesem wachsenden Diskurs über Angela Davis beizutragen und sie in der Neuen Linken zu positionieren, deren theoretische und politischen Wurzeln in europäischen Konzepten und Traditionen liegen. Ich glaube dass uns das erlaubt, sie in breiterer oder komplizierterer Weise zu sehen als bisher. Ich denke dass sie eine dieser Leute ist, die sicherlich missverstanden worden ist und klar falsch interpretiert in der "Populärkultur", grossgeschrieben. Und daher möchte ich sie im Dissertationsprojekt integrieren. Ausserdem glaube ich nicht, dass sich viele Leute mit den historischen oder politischen und intellektuellen Ideen beschäftigt haben, die Angela Davis sowohl in den Staaten als auch international eingebracht hat.

Angela Davis wurde 1944 in Birmingham/Alabama geboren, und sie lebte in einem Viertel, das Dynamite Hill genannt wurde, und Dynamite Hill, wo sich die Davis-Familie in den 40er Jahren integrierte, wurde so genannt, weil es oft vom Ku Klux Klan angegriffen wurde, terroristisch, gerade weil sich schwarze Familien in diese vorher weiße Enklave mischten. Und so glaube ich, dass diese Apartheid im Süden ganz sicher ein grosser Teil ihres Aufwachsens war, und ganz sicher hatte sie einen gewissen Zugang zu Themen wie Rassismus, und Terrorismus, im speziellen Fall rassistischem Terrorismus, und sicher ist ihr späteres Werk sowohl als Intellektuelle als auch als politische Vertreterin von diesen Erfahrungen als junge Person beeinflusst."

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