Detroit - Inner City, Suburbia, und Music

Renaissance City ist eine der neuen Bezeichnungen für Detroit. Die Stadt d’Etroit, an der See-Enge, war eine Wunderstadt der USA, ist immer noch – mit 900.000 EW – die elftgrösste Stadt der Vereinigten Staaten.

Jerry Herron erklärt, dass die Abwanderung der Arbeitereliten „white flight“ bereits 1953 begonnen hat, mit der G.I.Bill. Die aus dem Krieg Zurückkehrenden sollten nicht wieder in die Innenstädte, sondern in die Suburbs ziehen. Eine Reihe von Massnahmen diente dazu, dies hervorzurufen. Förderungen für Suburbian Housing zum Beispiel als pull-factor, aber auch push-factors wie die Unbewohnbarmachung der Innenstädte. Aus Mangel an funds und auch aus rassistischen Gründen blieben viele Schwarze zurück. Suburbia war von der Idee her nicht schwarz, und es gab keinerlei Anreize für sie, sich aus dem bekannten Stadtraum in eine feindliche Umgebung zu setzen, die durch Anpassung aneinander und durch Konsumwahn bestimmt war. Einfamilienhaus, Auto, Küchengeräte, hobbies, Pendlerwesen usw. waren kostspielig und riesig beworben, allerdings nur für Weisse.
Suburbia ist eine eigene Konstruktion; nicht religiös ausgerichtet, ist Konsum die treibende Kraft. Menschenparks, die ihre Spiegelung in zahlreichen Filmen erfahren hat. Meistens Horrorfilme, Tragödien, schrille Komödien, wie aus einem anderen Land. Segregation nach LifeStyle und Konsumverhalten, Mittelschichtler unter sich.

Die Riots in Detroit von 1967 waren also nicht der Anlass, sondern eine der Folgen von ökonomischer Verarmung. 'White flight', das staatlich unterstützte Abwandern der Weissen aus der Innenstadt in die Suburbs, war ein Anzeichen dafür und zugleich ein Auslöser, denn zurück blieben die Armen, viele von ihnen schwarz.

Musik war das wichtigste Automobil-Produkt von Detroit. Nicht zu vergessen Suzie Quatro und Alice Cooper, die als 'white trash' dann Anfang der 1970er anschlossen und bereits den Horror für weisse Mittelschichten verkörpern konnten. Beide mit klarem Gender-Mix und einer unglaublichen Anziehungskraft für ganz junge Pre-Teens in Europa, beide als Starschnitt in Bravo gewesen, ca. 1972. Vorreiter für New York Dolls und daher auch Punk.

Motown hingegen noch ganz klar gegendered, mit weiblichen Frauen und eleganten, sanften, aber irgendwie männlichen Männern. Michael Jackson wollte aussehen wie Diana Ross, also spätere cross-genderisierung war aufgelegt.

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